(st.) Vor einiger Zeit erhielt die Heimatstube Freiheit von Wilfried Kreiter aus Riefensbeek-Kamschlacken einige Bilder über den Bau der Fernwasserleitung von der Sösetalsperre bis nach Bremen durch die damals noch selbständige Gemeinde Freiheit. Schon 2 Jahre nach ihrer Gründung im Jahr 1927 begann die Gründungsfirma der heutigen HarzEnergie ein Wasserversorgungsnetz aufzubauen. Zu diesem Netz gehört unter anderem die Fernwasserleitung, die bis nach Bremen geht und dort das weiche Harzwasser in das Bremer Leitungsnetz einspeist. Insgesamt betreibt die HarzEnergie ein Leitungsnetz zur Wasserversorgung über ca. 520 km.
Wir selbst merken es immer wieder, wie weich das Wasser ist. Beim Händewaschen bekommt man kaum die Seife von den Händen. Der Nenndruck für die Leitung Söse-Nord beträgt 10 - 16 bar.
Aber zurück zu den mühseligen Arbeiten bei der Verlegung der ca. 70 cm bis 80 cm im Durchmesser messenden Rohre. Die Ausschachtungen erfolgten in den Jahren 1929/1930 im Bereich Freiheit weitgehend per Hand. Wie schwierig das ist, kann man an dem steinigen Untergrund erkennen. In Freiheit kam hinzu, dass in einem Bereich an der Hauptstraße die Leitung unter einem Haus hindurch geführt werden musste. Hier legte man eine doppelwandige Rohrleitung, um dadurch eine bessere Sicherheit für das Haus zu bekommen. Es wurde ein 80 cm Rohr gelegt und ein 70 cm Rohr hineingeschoben.
Auf der gegenüberliegenden Seite zum Butterberg hin gab es eine Häuserlücke, die man ganz gut für die Verlegung der Leitung nutzen konnte. Das ist die kleine Lücke zwischen den Hausnummern 24 und 26 in der Hauptstraße.
Unweit der Alten Burg auf dem Butterberg legte man eine Abzweigung zum Wassernetz der Stadt Osterode. Hier bekommt Osterode das gute Wasser eingespeist.
Nach der Querung der heutigen Hauptstraße führt die Leitung dann weiter unter der Baumhofstraße und der Alten Harzstraße hindurch um dann in Bremen zu enden. Soweit ein kurzer Anriss der Geschichte.
Die Bilder zeigen die Verlegung mit Pferd und Wagen und per Hand im Ortsbereich von Freiheit. Die Abstützungen, wie sie im Bereich der Hauptstraße bei den Schachtarbeiten gemacht wurden, würde man heute in dieser Form sicherlich nicht mehr zulassen.
Im Bereich der Alten Burg/Burgweg kann man erkennen, dass 1929/30 der Friedhof nach rechts nicht weit von der Fernwasserleitung entfernt ist.
Die Heimatstube Freiheit bedankt sich bei Wilfried Kreiter, der früher in der ehemaligen Grundschule Freiheit, Hauptstraße 52, wohnte.