Osterode (UP). Die Feuerwehr der Harzgemeinde Freiheit (Kreis Osterode) lüftete jetzt das Geheimnis, weshalb sie bei allen Alarmen stets als erste Wehr zur Stelle war. Bei jedem Alarm liefen die Ehefrauen mit den Röcken und Helmen ihrer Feuerwehrmänner zum Spritzenhaus und machten dort schon die Feuerspritze klar. Wenn die Feuerwehrmänner von ihren Arbeitsplätzen eintrafen, brauchten sie nur in die Röcke zu schlüpfen, aufzusitzen und abzufahren.
Osteroder = Kreis=Anzeiger vom 18. Dezember 1933 (2. Blatt)
-st. Freiheit. Die hiesige Freiw. Feuerwehr hielt am Sonnabendabend im Vereinslokal „Freiheiter Hof" ihre Generalversammlung ab, die von der Feuerwehr Kapelle mit dem „Badenweiler Marsch" eingeleitet wurde. Nach Eröffnung und Begrüßung durch den Hauptmann August Goedeke gab derselbe den ausführlichen Jahresbericht. Die Wehr wurde im Laufe des Jahres vier mal durch die Feuersirene alarmiert, brauchte aber nur einmal in Tätigkeit zu treten. Die stattgefundenen Uebungen bewiesen, daß die Wehr noch ihre bekannte Schlagfertigkeit besitzt, um bei Gefahr erfolgreich eingreifen zu können. Hauptmann Goedeke gab dem Wunsche Ausdruck, daß die Schlagfertigkeit der Wehr auch für die Zukunft bestehen bleiben möge zum Wohle der Gemeinde Freiheit und unseres geliebten deutschen Vaterlandes. Er schloß mit einem „Sieg- Heil" aus den Volkskanzler Adolf Hitler und aus den Reichspräsidenten v. Hindenburg, woraus die 1. Strophe des Deutschland- und des Horst Weisel-Liedes gesungen wurde. Den Dank der Wehr brachte Musikführer Albert Nothdurft in launigen Worten zum Ausdruck die Kameraden bekundeten ihre Anerkennung durch Erheben von den Plätzen. Der von Kamerad Georg Merten gegebene Kassenbericht ergab einen guten Kassenbestand. Ihm wurde auf Bericht der Revisoren für seine mustergültige Kassenführung Entlastung erteilt. Die Wehr setzt sich zusammen aus 5 Ehrenmitgliedern, 70 aktiven (davon 3 über 60 Jahren) und 71 passiven Mitgliedern. Als Rechnungsprüfer wurden die Kameraden Hermann Maaß und Johann Koch gewählt. Beim Punkt Kommandowahl gab Hauptmann Goedeke bekannt, daß er seinen Posten aus Altersrücksichten niederlegen müsse und schlug vor, den Kameraden Louis Oppermann zum Hauptmann zu ernennen. Dieser Vorschlag fand die einstimmige Annahme der Wehr, und so wurde Kamerad Oppermann zum Hauptmann, nach den neuesten Bestimmungen zum Brandmeister, gewählt. Als Rottenführer wurde Wilhelm Schreiber wieder= und für den komm, eingesetzten Steigerzugführer Kamerad Hermann Maaß gewählt. Brandmeister Oppermann dankte für das ihm geschenkte Vertrauen und gelobte, der Freiheiter Feuerwehr ihre Schlagfertigkeit zu erhalten und weiter auszubauen. Als Anerkennung für den ausgeschiedenen Hauptmann Goedeke richtete er an die Kameraden folgende Worte: Infolge seines Alters und Augenleidens ist unser lieber Kamerad Hauptmann A. Goedeke gezwungen, aus den aktiven Dienst zu treten. Am 10. Mai 1897 in die Feuerwehr eingetreten, wurde er 1907 zum Rottenführer, 1914 zum Spritzenzugführer und 1926 zum Hauptmann gewählt. Auch versah er noch von 1907 bis 1927 das Amt des Rechnungsführers. Die ihm anvertrauten Aemter hat er zur vollsten Zufriedenheit, seinen Dienst in stetem Pflichtbewußtsein versehen. Stets nach dem Grundsatz „Einer für Alle, Alle für Einen", hat er seiner Pflicht genügt, die Treue, die er der Feuerwehr gehalten, wollen auch wir ihm halten. Ich glaube wohl, mit den Kameraden übereinzustimmen, wenn ich vorschlage, unserem Hauptmann zum Danke für seine treuen Dienste zum Ehrenhauptmann mit der Berechtigung zum Tragen der Uniform und des Ehrenbeiles zu ernennen. Diesem Vorschlage wurde einstimmig zugestimmt. — Hierauf folgten ausführliche Berichte vom Besuch der Führerschule in Celle durch Hauptmann Oppermann und von der Kreisführertagung des Kreis-Feuerwehrverbandes Osterode (Harz) in Herzberg durch Kamerad Sievers, welche beifällig aufgenommen wurden. Nachdem unter „Verschiedenes" einige interne Angelegenheiten ihre Erledigung gefunden hatten, vereinte sich die Wehr bei ansprechenden Musikstücken der Feuerwehrkapelle noch einige Stunden in echter kameradschaftlicher Geselligkeit.
Osteroder Kreiszeitung, 29. Juli 1922
Die Freiheiter Schützengesellschaft begeht in diesen Tagen nach althergebrachter Sitte im Rahmen eines Volksfestes ihr Schützenfest, welches mit der gleichen Feier ihres 50jährigen Bestehens verbunden ist. Die Vorbereitungen hierzu bezügl. Ausschmückung der Zelte auf der Freiheiter Höhe sind beendet, so daß die Festlichkeit mit dem übliche« Polterabendessen heute Sonnabend abend eingeleitet werden kann. Der morgige Sonntag sowie die folgenden Tage werden neben Ausmarsch dem Schießsport und den Volksbelustigungen gewidmet sein. Die Schützenfeste, welche alljährlich gefeiert worden, bilden noch ein Stück der guten alten Zeit in unserem schnellebigen Jahrhundert, nach deren idyllischer Ruhe der friedliebende Bürger von heute sich noch so oft zurücksehnt. In der Ritterzeit hatten zwar die Schützengilden, die mit der Machtentwicklung der Städte eng verbunden waren, deren Besatzung und Wehr der Bürger bildeten, manchen harten Stranß zu bestehen mit den übermütigen Rittern und Junkern, denen manchmal nach Raubzügen gelüstet; und der ahnungslose Bürger mußte mit auf den Ruf der Sturmglocke zur Armbrust und zur Partisane greifen, um die Troßknechte der Edelleute von den Stadtmauern fernzuhalten. Freilich heute ist das ganz anders. Da schießen die Schützen anstatt wie früher nach den Feinde nach einer hölzernen Scheibe. Die Schützenvereine haben bis auf den heutigen Tag ihre alten Rechte behalten, wo sie nur noch als Ueberbleibsel aus dem romantischen Mittelalter bestehen. In ihren traditionellen Uniformen mit dem Federstutze und unter den lustigen Klängen der Musik ziehen die Schützen hinaus zum Schießstand, um sich dort gleich der Altvardern im Schießen zu üben. Der beste Schütze ist natürlich König und wird auf alle mögliche und unmögliche Weiss gefeiert. Wir knüpfen ab diese Betrachtungen den Wunsch, daß die Festlichkeit von gutem Wetter begünstigt und einen schönen Verlauf nehmen möge!
Der Heimatdichter Adolf Nitsch, sang bei der Einweihung des neu erbauten Schützenzeltes, am 10 August 1872, folgendes Lied:
Freiheit bei Osterode Mel.. Hab' ich dich ja nur allein ect. „Auf den Bergen wohnt die Freiheit!" Denn es hat hier auf dem Berge Hier auf dem Berge wohnt die Freiheit, Aus dem "Harzer Heimaths=lieder. |
Die Geschichte des Vereins
Von Chorleiter Kurt Wipprecht
100 Jahre Männer-Gesang-Verein Freiheit, das verpflichtet uns, einmal Rückschau zu halten, in unserer schnellebigen Zeit einmal nachzudenken und ins Bewußtsein zu rufen, was eine Zeitspanne von 100 Jahren im Leben eines Gesangvereins bedeutet.
Wie sehr sich auch die äußeren Lebensumstände seit der Gründung unseres Vereins geändert haben mögen, die Menschen in ihrem inneren Fühlen und Wollen sind seit jeher dieselben geblieben.
Die Sangesbrüder, die vor 100 Jahren hier in Freihit lebten, waren - so wie heute - größtenteils Arbeiter und Handwerker. Sie fanden Beschäftigung in drei Wollwarenfabriken, zwei Nagelschmieden, zwei Färbereien des Ortes oder in eigenen handwerklichen Betrieben. Nicht vergessen werden dürfen die Eseltreiber, die die Bewohner des Oberharzes mit dem Korn fürs tägliche Brot versorgten. Die Männer, die tagsüber fleißig in den Betrieben gearbeitet hatten, fütterten nach Feierabend daheim noch das Vieh oder fanden Beschäftigung im Garten oder auf einem Stückchen Pachtland. Noch war die Dorfstraße, an der sich zu beiden Seiten die sauberen Fachwerkhäuschen aneinanderreihten, ungepflastert, und im Lerbach konnte sich die Abendsonne spiegeln. War dann nach einem langen Sommertag die Arbeit endlich getan, dann setzten sich wohl die Nachbarn zu einem kurzen Plauderstündchen auf den Haustritt. In diesen stillen Abendfrieden hinein klang auf einmal vom Butterberg herab ein volltönender vierstimmiger Männergesang. Das waren die Sangesbrüder vom neugegründeten Männer-Gesang-Verein. So fing es damals an. Und heute - ist es nicht genauso, nur daß die Welt lauter, hastiger und unruhevoller geworden ist? Im November des Jahres 1862 wurde der Männer-Gesang-Verein zu Freiheit gegründet. Wer die Gründer des Vereins waren, wurde nicht schriftlich festgelegt, aber es ist den Niederschriften über die Generalversammlungen folgendes zu entnehmen.
Aus dem Protokoll vom 20. November 1887:
„Auf Antrag des Herrn C. Nolte wurden die Mitgründer des Vereins Herr Julius Beushausen, ,, C. Helbing und ,, L. Usbeck als Ehrenmitglieder angenommen."
Aus dem Protokoll vom 22. November 1908:
„Herr Karl Stoffregen , ein Gründer unseres Vereins, bemängelt den Besuch der Sangesstunden durch die Sänger und schildert die Beteiligung und die Begeisterung der Mitglieder in den Gründungsjahren."
Aus dem Protokoll vom 3. März 1919:
„Hierauf gab der Vorsitzende bekannt, daß unser ältestes Ehrenmitglied und Gründer des Vereins, Herr Gottlieb Liebau vor einigen Wochen in Hamburg zur ewigen Ruhe bestattet ist."
Nach diesen Unterlagen sind 5 Gründer des Vereins zu ermitteln.
Als älteste schriftliche Urkunde des Vereins liegt von der Generalversammlung am 17. Dezember 1865 eine notariell beglaubigte Abschrift vor, die Bestimmungen über die Verwaltung des Vereinsvermögens enthält. Sie ist von sämtlichen Mitgliedern des Vereins handschriftlich unterzeichnet. Danach weist der Verein in den ersten Jahren seines Bestehens einen Bestand von 34 Mitgliedern auf. Als Vorstandsmitglieder unterzeichneten die Urkunde: A. Kallmeier, C. Helbing und A. Wildt. Die musikalische Leitung des Chores lag seit Gründung des Vereins 40 Jahre hindurch in den Händen von Herrn Klingebiel, Osterode.
Über die ersten Jahre des Vereinslebens ist wenig zu berichten, da erst seit dem 16. Juni 1878 Protokolle über die Generalversammlungen angefertigt wurden oder diejenigen der früheren Jahre verloren gegangen sind. Wie eng die Verbundenheit der Sangesbrüder untereinander schon immer gewesen ist, läßt sich daraus ersehen, daß 2 Mitglieder des Vereins, die nach Amerika ausgewandert sind, in der Generalversammlung vom 8. Juni 1879 zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden. Einer derselben, Herr Wilhelm Nothdurft, stiftete dem Verein ein Abzeichen für den jeweiligen Präsidenten, das sogenannte „Kleinod", das auch heute noch vom 1. Vorsitzenden bei allen festlichen Anlässen getragen wird.
Viele Jahre hindurch verlief das Vereinsleben in gleichförmigen, geordneten Bahnen. Zweimal im Jahr wurde Generalversammlung abgehalten. Wichtigster Punkt der Herbstversammlung war die Vorstandswahl, der Frühjahrszusammenkunft das Sommerprogramm. Die Liebe zur Natur, die in ihren Liedern Ausdruck findet, bewiesen uns die Alten durch ihre Familientreffen in der schönen Umgebung, sei es im Bremketal, in den Freiheiter Eichen oder in der Mooslaube. Auch größere Fahrten ins schöne Harzerland wurden geplant und durchgeführt. Um nur einige zu nennen: im Jahre 1880 nach Bad Harzburg, am 27. August 1882 nach dem Brocken, am 19. Juni 1898 nach dem Kyffhäuser.
Im Herbst und Winter gab es Vereinsvergnügen, die der Geselligkeit dienten und durch Liedvorträge, Theateraufführungen und humoristische Darbietungen unterhaltend ausgestaltet wurden.
Die finanzielle Grundlage des Vereins war gesichert, denn It. Protokoll vom 8. Dezember 1878 wurden 225 Mark, die bis dahin der Schützengesellschaft zu Freiheit ausgeliehen waren, auf der Sparkasse Osterode als Rücklage eingezahlt.
Das 25 jährige Vereinsjubiläum wurde am 19. November 1887 gefeiert. Einzelheiten darüber sind den Niederschriften nicht zu entnehmen.
Vereinsvorsitzender zu jener Zeit war Sangesbruder August Kallmeyer, der auch in den Jahren 1882 und 1883 dem Verein vorstand. Von 1878-1882 unter zeichnete als 1. Vorsitzender Wilhelm Beushausen. Erstgenannter leitete den Verein bis 1897 mit einer Unterbrechung von 3 Jahren, in denen Sangesbruder Gottfried Liebau 1884, Sangesbruder W. Lobert 1885 und Sangesbruder W. Strickroth 1886 als 1. Vorsitzende genannt wurden. In der Generalversammlung vom 20. November 1898 wurde Sangesbruder Johannes Becker zum I.Vorsitzenden gewählt.
Wie sehr sich der Gesangverein schon seit jeher der Dorfgemeinde verbunden fühlte, zeigt ein Antrag im Protokoll der Generalversammlung vom 26. November 1899, zugunsten der Armenpflege ein Konzert zu veranstalten. Auch über die Ortsgrenze hinaus pflegten die Freiheiter Sänger gutnachbarliche Beziehungen zu auswärtigen Gesangvereinen. Unter anderem wurden besucht: im Sommer 1904 das Sängerfest des Gesangvereins „Liedertafel" in Walkenried; am 2. Juni 1907 das Stiftungsfest des Gesangvereins „Eintracht", Osterode; 1910 das 50jährige Stiftungsfest des „Männer-Turn-Gesangvereins" Osterode; 1911 das Sängerfest in Kreiensen.
Nach 40jähriger Wirksamkeit legte It. Protokoll vom 11. Juni 1904 dar bisherige Dirigent Herr Klingebiel sein Amt nieder. Nachfolger wurde — aber nur für ein Jahr — Herr Organist Schräder, Osterode. Ab 19. August 1905 übernahm die musikalische Leitung des Vereins Herr „Musikdirigent" Ladewig.
Seit dem 29. November 1903 war 1. Vorsitzender des Vereins Sangesbruder Heinrich Vollbrecht, der am 26. November 1905 durch Sangesbruder Johannes Becker abgelöst wurde. Dieser führte sein Amt bis 1912.
Im November 1912 wurde das 50 jährige Bestehen des Vereins mit einem Kommers und einem Festessen gefeiert. Eingeladen waren die Ortsvereine sowie die Gesangvereine der Nachbarorte Osterode, Lerbach, Petershütte, Lasfelde und Katzenstein.
Die ruhige und stetige Entwicklung des Vereins wurde durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges jäh unterbrochen. In der Generalversammlung am 31. Juli 1915 waren nur 10 Mitglieder anwesend. 40 Angehörige des Vereins waren Soldaten. Auch der Chorleiter, Herr Ladewig, war eingezogen, so daß wohl kaum noch gesungen werden konnte. Aber die Daheimgebliebenen ließen den Verein nicht zugrunde gehen. Sie erkannten die Aufgabe der ernsten Zeit und beschlossen in der Versammlung vom 31. Juli 1915, das Einsammeln der Beiträge während der Kriegszeit einzustellen, dafür vierteljährlich in Form von freiwilligen Spenden Liebesgaben für die im Felde stehenden Vereinsmitglieder zu sammeln. Darüber hinaus wurden an die bedürftigen Frauen der eingezogenen Mitglieder Weihnachtsgaben in Höhe von 5,— Mark verteilt. Am 19. Februar 1916 wurde der Beschluß gefaßt, alle Vierteljahre eine Versammlung abzuhalten.
Gleich nach Beendigung des Krieges wurden die Vereinsarbeiten wieder aufgenommen.
Am 11. Januar 1919 wirkte der Verein an einem Begrüßungsabend für heimgekehrte Krieger in der Gemeinde Freiheit mit. Ab Januar 1919 wurde alle 4 Wochen am I.Sonnabend im Monat eine Singstunde abgehalten, aber schon ab Ende März 1919 konnten alle 14 Tage Singstunden durchgeführt werden. Am 3. Sonnabend im Februar 1919 fand zu Ehren der heimgekehrten Soldaten für die Vereinsmitglieder ein Familienabend statt. Bereits am 29. November 1919 wurde beschlossen, eine Ehrentafel für die gefallenen Sangesbrüder anfertigen zu lassen.
I.Vorsitzender war in den Kriegsjahren bis Ende 1919 Sangesbruder Wilhelm Pöhler sen., der für die Jahre 1920 und 1921 von Sangesbruder Fritz Stoffregen abgelöst und dessen Nachfolger Sangesbruder Fritz Ernst wurde. Auf Beschluß der Generalversammlung vom 7. November 1920 wurden die Übungsstunden vom »Freiheiter Hof« nach der Gastwirtschaft »Zur Linde« verlegt.
Die nachfolgenden Inflationsjahre schränkten wiederum die Entfaltungsmöglichkeit des Vereins ein, so daß das 60jährige Stiftungsfest am 18. November 1922 nur unter den Mitgliedern mit Konzert, Liedervorträgen, gemeinsamer Kaffeetafel und Tanz gefeiert werden konnte.
Die Leitung des Chors hatte seit dem 21. Mai 1922 Herr Lehrer Martin übernommen.
Die letzte Abrechnung am Ende der Inflation betrug
in der Einnahme | 37 985 115 811 212,24 | Mark |
in der Ausgabe | 25 630 000 000 000,00 | Mark |
Bestand | 12 630 000 000 000,00 | Mark |
Ab November 1924 wurde der monatliche Beitrag auf 50 Pfg. festgesetzt. Nur wenige Jahre ruhiger Aufwärtsentwicklung waren dem Verein beschieden, da begann die Zeit der steigenden Arbeitslosigkeit. In unserem reinen Industriedorf mußte sich dieser wirtschaftliche Niedergang besonders ungünstig auswirken. Aber der Männergesangverein Freiheit überwand unter der rührigen Leitung des jeweiligen 1. Vorsitzenden - Sangesbruder Fritz Stoffregen von 1926-1929 und Sangesbruder Emil Schmidt von 1929-1933 - diese ernste Klippe. Es wurden arbeitslosen Sangesbrüdern aus der Vereinskasse je Singstunde 2 Glas Bier bezahlt. Wenn auch dieser Beschluß aus zwingenden finanziellen Gründen am 28. Februar 1931 rückgängig gemacht werden mußte, so hat das Zusammenstehen der Sangesbrüder in der Not dazu beigetragen, dem Verein auch über diese schwere Zeit hinwegzuhelfen. Nicht zuletzt hat dies der Verein seinem tatkräftigen derzeitigen 1. Vorsitzenden Sangesbruder Emil Schmidt zu verdanken, der in Anerkennung seines selbstlosen Einsatzes in der Generalversammlung vom 7. Januar 1939 zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Im Jahre 1941 wurde ihm bei einer Gemeinschaftsprobe im Städt. Kurpark Osterode der Ehrenbrief des Deutschen Sängerbundes überreicht.
Am 12. November 1932 wurde das 70 jährige Vereinsjubiläum gefeiert. Von 43 aktiven Sängern waren 36 arbeitslos. Das ist ein Beweis dafür, daß dem Gesang ein innerer Kräftezuwachs innewohnt, der auch Notzeiten zu überwinden weiß. Neben den Ortsvereinen waren am Kommersabend im Freiheiter Hof mit Liedvorträgen die Gesangvereine „Eintracht" Osterode, „Floria" Osterode, „Concordia" Lerbach und „Germania" Lerbach beteiligt.
Die politischen Verhältnisse der nachfolgenden Jahre blieben nicht ohne Einfluß auf das Leben des Vereins. In der außerordentlichen Generalversammlung vom 17. September 1933 wird Sangesbruder Fritz Ernst zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er verwaltete sein gewiß nicht leichtes Amt getreulich bis zum 11. Januar 1936 und wurde dann von Sangesbruder Julius Schumacher abgelöst, der seinerseits den Verein bis 1949 leitete.
Hauptlehrer Martin gab im Jahre 1937 den Chorleiterposten an Lehrer Boenecke, Katzenstein, ab.
Kaum sind die Wunden des 1. Weltkrieges vernarbt, da stürzt ein neues Unglück über die deutschen Menschen herein. Der 2. Weltkrieg begann, und wieder wurden die Reihen der Sänger gelichtet. Von einer Feier des 80 jährigen Stiftungsfestes im November 1942 wurde wegen der ernsten Kriegszeit abgesehen. Die Sänger aber wurden nicht müde, durch ihren Gesang den Mitmenschen Trost und Freude zu bereiten. Sie sangen im Reserve-Lazarett Osterode für die Verwundeten, am Ehrenmal zum Gedenken der Gefallenen, bei Wohltätigkeits-Veranstaltungen und wo sonst sie gerufen wurden. Die letzte Singstunde im 2. Weltkrieg fand mit 13 Sängern am 10. März 1944 statt.
Nach dem chaotischen Zusammenbruch 1945 war der Männergesangverein Freiheit der erste im Kreis Osterode, der von der Kommandantur der britischen Militärverwaltung die Erlaubnis erwirkte, die Singstunden wieder aufzunehmen und am Weihnachtsheiligabend 1945 im Dorf Weihnachts'lieder zu singen.
Die erste ordnungsgemäße Generalversammlung nach dem 2. Weltkrieg fand am 25. Januar 1947 statt. Nachdem sich Sangesbruder Weber gleich nach dem Zusammenbruch mit allen Kräften um das Wiedererstehen des Vereins bemüht hatte, wurde er von der Versammlung einstimmig zum I.Vorsitzenden gewählt.
Durch Wegzug des Chorleiters, Herrn Lehrer Boenecke, war ein Wechsel unumgänglich. Chorleiter wurde ab 15. Juni 1948 Lehrer Wipprecht.
Das 90 jährige Bestehen des Vereins wurde am 10. Mai 1952 auf den Freiheiter Höhen in Form eines Festkommerses gefeiert. Der 17. Mai 1962 vereinte die Sänger mit ihren Frauen zu einem Festessen im Freiheiter Hof.
In den letzten 10 Jahren seines Bestehens hat sich der Verein bemüht, der verpflichtenden Tradition der vorangegangenen 90 Jahre gerecht zu werden.
Der Verein beteiligte sich an den im Sängerkreis Südharz durchgeführten Wertungssingen am 25. Januar 1953, am 5. Februar 1956, und am 20. März 1960.
Im Mai 1954 wirkten die Sänger bei einem Stundenkonzert zum Bundessängerfest in Hameln mit.
Am 6. November 1954 wurde eine vom Ehrenmitglied Willy Müller angefertigte Ehrentafel für die gefallenen Sangesbrüder des 2. Weltkrieges geweiht.
Liederabende in Verbindung mit dem Kinderchor der Schule Freiheit wurden veranstaltet am 18. Januar 1958 und am 5. November 1960.
So glauben die Männer des Männer-Gesang-Vereins Freiheit, die in diesem Jahr das 100 jährige Jubiläum miterleben dürfen, vor der inhaltsreichen Geschichte ihres Vereins bestehen zu können, indem sie sich weiterhin dem Lied verpflichten.
100 Jahre Männergesangverein
von Fritz Bertram
Es fanden sich Männer der Freiheit bereit
damals in einer geruhsamen Zeit,
den Männer-Gesang-Verein zu gründen,
um Entspannung und Frohsinn dort zu finden,
wo man singt das deutsche Lied -
Sonntag ist's, - Ein heiiger Fried -
So ergab sich manche Freude.
Aber auch bei bittrem Leide,
wenn ein Sänger heimgegangen,
zum Abschied ein Lied an der Gruft sie sangen.
Zwei Kriege haben viel erschwert,
manch Sänger ist nicht heimgekehrt.
Doch immer wieder standen Männer
treu zum Liede - brave Sänger -
Junge kamen, Alte gingen,
100 Jahr wir heute singen.
So standen doch im Chore schon
Großpapa, Vater und der Sohn.
Es stehen Sänger Jahr für Jahr
unter uns im weißen Haar.
Ein Beweis, daß noch in alten Tagen
der Sänger Herzen höher schlagen -
wo man singt ein deutsches Lied,
da wo es klingt, das deutsche Lied.
Diese Sänger, diese alten,
haben uns den Stamm erhalten.
Hoffen wir, daß uns're Jugend
festhält an der schönen Tugend,
daß von Bergeshöh zu Tal
unser Chor schallt allemal
fernerhin noch hundert Jahr -
weiterhin noch immerdar.
Mitglieder-Verzeichnis
Chorleiter: Kurt Wipprecht
Ehrenmitglieder
Harms, Heinrich | Nolte, Carl |
Harms, Karl | Spillner, Ferdinand |
Kettler, August | Vollbrecht, Albert |
Lossie, Karl | Wedekind, August |
-I. Tenor-
Büttner, Friedrich (Kassierer) |
Pietschmann, Albert (Schriftführer) |
Büttner, Wolfgang | Plümer, Josef |
Lange, Eckhardt | Preuß, Erich |
Mävers, Rudolf | Schwarz, Arthur |
Mehlhorn, Rudi | Stein, Eugen |
Mügge, Albert (Singwart) | Vollbrecht, Albert |
Wrede, Ulrich |
-II. Tenor-
Büttner, Rainer | Nowinski, Richard |
Harms, Heinrich | Rodeck, Horst |
Huwald, Ludwig | Steuerwald, Karl |
Kettler, August | Vollbrecht, Günther |
Klinge, Heinrich | Wittbold, Willi |
Kopka, Hans | Zellmann, Willi |
I. Baß
Ahlhorn, Hermann | Kummer, Reinhold |
Bartels, Willi | Mehlhorn, Rolf |
Buschhaus, Kurt | Mellinghausen, Wilhelm-Friedrich |
Deiters, Karl-Otto | Mellinghausen, Wilhelm |
Domeyer, Heinz | Oppermann, Hermann |
Gropengießer, Klaus | Tiggeler, Walter |
Hümme, Dietmar | Tiggeler, Wolfgang |
II. Baß
Bayer, Erich | Jünemann, Hans (jun.) 2. Vorsitzender |
Bertram, Fritz | Schmidt, Walter |
Ernst, Fritz | Tiggeler, Ewald |
Ernst, Heinrich | Weber, Franz (I.Vorsitzender) |
Jünemann, Hans (sen.) |
Passive Mitglieder
Behrens, Albert f Behrens, Fritz Blümel, Walter Borchers, Erich Borchers, Wilhelm Buschhaus, Gustav Carlitz, Heinrich Domeyer, Walter Ernst, Karl Fischer, Georg Friedmann, Hermann Garnatz, Georg Gattke, Gerhard Gorsler, Rolf Harms, Karl Helbing, Heinrich Herting, Willi Hoffmann, Werner Hofmann, Willi Horstkotte, Karl Huwald, Willi Ilsemann, Wilhelm Koch, Johann Kunzendorf, Heinz Lange, Ewald Lossie, Karl Lüllemann, Hans Manteufel, Franz |
Müller, Karl (Freiheit) Müller, Karl (Osterode) Nolte, Karl Otte, Gerd Rabe, Wilhelm Reckewell, Wolfgang Regelin, Hans Regelin, Walter Renziehausen, Walter Römer, Hermann Rütjeroth, Walter Schaper, Julius Schmidt, Hermann Schonefeld, Heinrich Schwab, Oskar Seifarth, Edgar Spillner, Ferdinand Steinmann, Willi Stemme, Paul Stoffregen, Fritz Stoffregen, Willi Strauch, Paul Vasel, Wilhelm Vollbrecht, Karl Wedekind, August Wedekind, Ernst Wermuth, Gerhard Witzke, Lothar |
Einblicke in einen reichen Fundus
Wolfgang Thomas stellt in der Volksschule Freiheit Zeichnungen und Grafiken aus
Freiheit (th). „Man kann nicht alles können, aber alles versuchen" so das Motto einer am 23. November 2003 in der Heimatstube und teilweise in den Räumen des DRK in der Schule in Freiheit gezeigten Ausstellung.
Wolfgang Thomas ist 1945 von Schlesien nach Freiheit geflüchtet, hat die Volksschule Freiheit bis 1950 besucht und bei dem KAMAX-Werken gelernt. 1956 ging Wolfgang Thomas nach Homberg in Hessen und baute dort das Zweigwerk der Firma KAMAX mit auf, wo er bis zum Eintritt in seinen Ruhestand in leitender Tätigkeit arbeitete. So hatte Thomas nur am Wochenende Zeit, sich seiner Kunst zu widmen. Freunden war immer klar, dass er seine künstlerischen Werke der Öffentlichkeit zur Ansicht stellen müßte.
Es gibt von Thomas u.a. Stadtansichten eines Wahlhombergers zu sehen. Angefangen hat er damals mit Bleistiftzeichnungen, heute beherrscht Thomas Radierungen, Federzeichnungen, Aquarelle, Kreide und Holzschnitte. Die farbigen Bilder glänzen durch gefühlvolle Farbzusammenstellungen, die Federzeichnungen zeigen dagegen Thomas Liebe zum Detail. Mit
einer Lupe zieht er jede Linie mit einer 0,3mm breiten Feder. Die Porträts zeigen auch eine Begabung des Künstlers, wie er die Formen der Natur realistisch wiedergibt. Allen Bildern gemeinsam ist die klare Linienrührung. Das sollte aber kein Wunder sein, denn der Konstrukteur Thomas ist dem Künstler Thomas auch beim Malen ganz nah.
Am Sonntag, dem 23. November 2003 sind die Werke von 14.00 - 17.00 Uhr in der Heimatstube Freiheit zu besichtigen. Zu sagen ist wohl auch, dass man von Thomas noch viel erwarten kann. Er ist neben der Zeichnerei auch leidenschaftlicher Fotograf. Seine Fotografien, teilweise auch 40 Jahre alte Stadtansichten der Ohmstadt Homberg oder seiner Heimatstadt Osterode, zeigen eine besondere Sicht der Dinge.
Außerdem meint Thomas:" Kochen ist für mich ebenso kreativ wie Malen und zeichnen". Italienische kulinarische Kompositionen aller Art beglücken so an Sonn- und Feiertagen Freunde und Familie. Durch seinen Ruhestand hat Thomas auch für dieses Hobby mehr Zeit. Knapp 100 Kochbücher stehen in seinem Regal und Thomas faßt auch seine Lieblingsrezepte in eigenen mit bunten Bildern unterstützten Rezepten zusammen. Eine Buchausgabe dieser Werke könnte sein nächstes Projekt sein.
Harz-Kurier 01.04.2010 Seite 9:
Jahreshauptversammlung der Heimatstube Freiheit - Viele Ehrungen und Wahlen zum Vorstand
FREIHEIT. Viele Mitglieder haben dem Verein seit 1995 als dieser offiziell gegründet wurde, die Treue gehalten - das stellte Vorsitzender Hermann Helbing während der Jahreshauptversammlung der Heimatstube Freiheit fest.
Die Freiheiter Ortsbürgermeisterin, Helga Steinemann, dankte der Heimatstube für die geleistete Arbeit und für die große Beteiligung am letzten „Putztag". Danach ging sie auf das ISEK-Programm der Stadt Osterode ein und brachte ihr Bedauern darüber zum Ausdruck, dass Freiheit dabei nicht berücksichtigt wird. Dass sie die Entscheidung in dieser Form nicht hinnehmen will, habe sie auch gegenüber der Stadtverwaltung deutlich gemacht. Es sollen Ersatzprogramme von Seiten der Verwaltung gesucht werden, betonte die Ortsbürgermeisterin abschließend.
Große Zustimmung fand der Beschluss des Vorstands, langjährige Mitglieder schon nach 15-jähriger Vereinszughörigkeit zu ehren, da viele ältere das 25-jährige Jubiläum eventuell nicht mehr erleben könnten.
Dafür hatte Schriftführer Günter Steinemann eine passende Urkunde entworfen und angefertigt, die an diesem Abend zusammen mit der bronzenen Ehrennadel, die das Freiheiter Wappen zeigt, den anwesenden Jubilaren vom Vereinsvorsitzenden überreicht wurde.
Nachfolgend die Namen aller Jubilare: Gerald Alberti, Sigrid Alberti, Frank Balogh, Renate Balogh, Gudrun Barteis, Siegfried Falk, Sigrid. Falk, Rolf Fraszak, Hans Friedmann, Hermann Helbing, Volker Hitzemann, Willi Heilung, Waltraud Jung, Bettina Kamps, Uwe Kamps, Manfred Keimburg, Johanne Koch. Gerald Maaß, Ingrid Maaß, Hanna Mellinghausen, Wilhelm Mellighausen, Gerlinde Mertens, Helga Meyer, Christa Otte, Ingrid Pfeiffer, Reinfried Pfeiffer, Günter Raabe, Margarete Raabe, Gisela Rißmann, Horst Rodeck, Ulrich Sakolowski, Elke Scheele, Otto' Schönfelder, Hermann Schröder, Albrecht Schütze, Eberhard Siegler, Hannelore Siegler, Annerose Steuerwald, Peter Steuerwald, Fritz Stoffregen, Wolfgang Strickroth, Josef Szandrach, Roswitha Szandrch, Ruth Thielemann, Eckhard Tödteberg, Gerda Tödteberg, Sabine Tödteberg, Hans Peter Töpperwien, Karlo Vegelahn, Gustav Waldmann, Ruth Waldmann, Hans-Joachim Wode und Ulrich Wrede.
Aus den Jahresberichten gingen die Aktivitäten des Vereins hervor. Es gab zwölf Zusammenkünfte in der Heimatstube Freiheit, die immer gut besucht waren. Dabei brachten die Besucher interessante Bilder, Bücher und andere Schriftdokumente mit, die die Sammlung bereicherten.
Viel Anklang fand bei ehemaligen Mitarbeitern des Rundfunk- und Fernsehwerkes Imperial die Sammlung von Exponaten des einst größten Freiheiter Unternehmens, für die die Heimatstube einen gesonderten Raum eingerichtet hat. Auch der Tag der „offenen Tür" fand eine große Resonanz.
Bei den Vorstandswahlen wurde der Vorsitzende wiedergewählt. Die anderen Vorstandsmitglieder wurden einstimmig wiedergewählt: zweite Vorsitzende Margarete Marquardt, Schriftführer Günter Steinemann. Da die langjährige Kassenwartin sich nicht mehr zur Wahl stellte, wurde Ulrich Wrede zum Nachfolger gewählt. Als Beisitzer wurde Klaus Schneider vorgeschlagen und auch einstimmig gewählt.
Der Vorsitzende bedankte sich bei Ingrid Maaß für ihre verdienstvolle Arbeit, die sie in all den Jahren als Kassenführerin für den Verein geleistet hat.r
Die zeitigen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Freiheit:
Äugust Goedeke, Hauptmann Albert Bothdurft, stellv. Hauptmann
Christian Maatz Georg Merten
Zugführer
Wilhelm Reckewell Bernhard Borchers William Spillner
Rottführer
Fritz Borchers, Brandmeister.
Behrens, Albert* Bertram, Karl* Bertram, Fritz* Beyer, Louis* Bier, Fritz Bierhance, Karl Bohn, Ernst Bohn, Willi Borchers, Fritz* Böhmer, Heinrich Brandt, Wilhelm Demel, Otto Deiters, Ferdinand Deiters, Georg* Dix, Adolf l Dix, Ernst Dix, Adolf II Ebrecht, Ernst Einem von, Karl Freudel, Otto sen. Freudel, Otto sun. Fuchs, G. Garnatz, Albert Grösche, Hermann* Haase, August Harms, Robert Häger, Karl Heine, A* Henkel, Karl Holzkamp, Wilhelm Homburg, Heinrich |
Huwald, L* Jahn, Robert* Ehemann, Wilhelm Fünnemann, Hans Kettler, Ludwig Kleinert, Martin Klostermeyer, Jul.* Klostermeyer, Edm. Koch, August Koch, Karl Koch, Foh. Koppmann, Gust.* Lange, Emil Lohrengel, Willi Lohrengel, Hermann Lohrengel, Gustav* Lohsin, Karl Lossie, Karl Lossie, Georg Lüer, Ernst Maatz, Hermann Maatz, Ernst I Maatz, Ernst II Mackensen, Ludwig Mävers, Audi* Mellinghausen, W.* Nagel, Karl Nothdurft, Eheodor Nothvogel, Adolf Nolte, Karl* Ohnesorge, Karl* |
Otto, Hermann* |
Die mit * bezeichneten Mitglieder gelten als Ersatzleute und sind nicht eingekleidet.
Wenn die Freiwillige Feuerwehr Freiheit in diesem Jahre das Stiftungsfest ihres 50 jährigen Bestehens feiern kann, so hat der Tag eine besondere Bedeutung insofern, als auch zu gleicher Zeit die Musikkapelle der Wehr auf eine 45jährige segensreiche Tätigkeit zurückblickt. Eng miteinander verbunden erfreuen sich beide Formationen allgemeiner Beliebtheit in der Gemeinde. Dieses liegt begründet darin, daß es die freiwillige Feuerwehr als ihrer vornehmlichste Pflicht betrachtet hat, alle ihre Kräfte nicht nur allein in den Dienst der Nächstenliebe zu stellen, sondern alle im Interesse des Gemeindewohles liegenden Angelegenheiten mit fördern helfen. Neben der harten Arbeit bei Ausübung ihres Berufes als Feuerwehrmann haben die lieben Weisen der Musik die kameradschaftliche Geselligkeit nicht nur allein in der Wehr zu pflegen gewußt, sondern unter Anteilnahme der ganzen Gemeinde haben unter den rauschenden Eichen unserer Freiheiter Höhe Heimatfeste stattgefunden, denen der wahre Dienst an Volk und Heimat zu eigen gewesen ist.
Ueber die Geschichte der Wehr läßt sich, soweit Aufzeichnungen vorhanden sind, folgendes berichten:
Nachdem in den größeren Städten, wie auch in unserer Nachbarstadt Osterode, die Männer = Turnvereine mit Unterstützung der Magistrate die recht im argen liegenden Löschhilfe in die Hand genommen hatten, faßte man auch in unserer Gemeinde Freiheit den Beschluß zur Bildung einer Freiwilligen
Feuerwehr. Es war am 11. Mai des Jahres 1877, an einem Sonnabend abend. Der Männer = Gesangverein Freiheit hielt seine Gesangstunde in der Konrad Otteschen Wirtschaft ab, als der verstorbene Gemeindevorsteher Windhausen nach der Singstunde die Aufforderung zur Bildung einer Freiwilligen Feuerwehr an die Mitglieder ergehen ließ. Die Mehrzahl der jungen Leute schlossen sich der Bildung an und noch am selbigen Abend wurde die Gründung der Wehr mit dem Hauptmann Konrad Otte an der Spitze vorgenommen.
Da die Mittel zur Beschaffung einer Uniform nicht vorhanden waren, mußte man sich vorerst mit der Anschaffung von Gurten begnügen. Im Laufe der folgenden Jahre konnte man dann noch Helme und auch Arbeitsblusen anfertigen lassen. Eine liebe Zuwendung von Stoffen seitens unseres verstorbenen Ehrenmitgliedes, Herrn Kommerzienrates von Allwörden, versetzte die wehr in den Stand der heutigen Einkleidung. Durch das Interesse der Gemeinde Freiheit an der Feuerlöschbewegung traten in der Anschaffung von Geräten keine Schwierigkeiten auf. Bis zur Erbauung des Spritzenhauses im Jahre 1878 mußten die Fahrzeuge in der damaligen Greveschen Scheune untergebracht werden. Zuerst waren es Spritze und Schlauchwagen, aber schon im Jahre 1879 konnte man auf der Ausstellung des derzeitigen Niedersächsischen Provinzial=Feuerwehr=Verbandstages in Osterode eine Steigerleiter käuflich erwerben.
Nicht lange hatte sich die neugegründete Wehr der Ruhe zu erfreuen. Schon am 9.Oktober 1877 konnte sie eine Probe ihres Könnens ablegen und sich erfolgreich an der Bekämpfung eines Schadenfeuers in der Knierimschen Fabrik in Osterode beteiligen, bei dem auch der Feuerwehrmann Mühlhausen von der Feuerwehr in Osterode zu Tode kam. Die darauffolgenden Jahre brachten viele und große Brände in Osterode. Von dem Kirchturmbrande am 7.Mai 1882 bis zum heutigen Tage, einschließlich des Großfeuers am 6.September 1895, bei dem 52 Wohnhäuser und Nebengebäude dem Feuer zum Opfer fielen, finden wir die Wehr auf ihrem Platze. In der Gemeinde Freiheit waren 5 Brände im Laufe der Zeit zu verzeichnen. Die Zahl der Teilnehmer an auswärtigen Bränden mag auf etwa 150 belaufen, genau läßt sich diese nicht mehr feststellen. Die Wehr hatte im Laufe der Jahre 6 Hauptleute, es waren dies die Kameraden Konrad Otte (1877-1878), Fritz Nothdurft (1878-1885), Otto Rosenthal (1885-1908), Friedrich Merten (1908-1913), Louis Plümer (1913 bis 1919> und Hermann Schmidt (1913-1926). Letzterer gehörte auch dem Vorstande des Harzgau = Feuerwehrverbandes an. Als Nachfolger wurde August Goedeke gewählt, der die Wehr heute kommandiert. Ihm zur Seite steht als Stellvertreter Albert Nothdurft.
Von den damaligen Gründern sind heute noch in der Gemeinde Freiheit 5 am Leben. Es sind dieses August Meiselbach, Louis Merten, Carl Borchers, Wilhelm Jahn, und Anton Schaper, wovon ersterer noch als aktives Mitglied der Wehr angehört und an allen Uebungen wie auch Feuerlöscharbeiten regen Anteil nimmt.
Die Jubelwehr zählt gegenwärtig 4 Ehrenmitglieder und 92 aktive Mitglieder, wovon 78 Mann eingekleidet sind. Sie setzt sich aus drei Zügen, und zwar je 1 Steigerzug, 1 Spritzenzug und 1 Hydrantenzug, zusammen.
In einer würdigen Feier gestaltete sich die Einholung der neuen Magirus = Feuerwehr = Leiter am 9.Mai 1925. Im imposanten Festzug wurde vom Bahnhof Osterode die Leiter mit Steigerbespannung und der Feuerwehrkapelle feierlich in die Gemeinde eingeholt und vom verstorbenen Hauptmann Hermann Schmidt dem Steigerführer Louis Mackensen übergeben. Es sei besonders erwähnt, daß die Mittel für die Beschaffung der neuen Leiter durch freiwillige Sammlungen in der Gemeinde Freiheit aufgebracht worden sind, wofür allen Helfern und Spendern an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt sei.
Der furchbare Weltkrieg hat auch in unserer Wehr fühlbare Lücken hinterlassen. Zur Fahne einberufen wurden 46 Mitglieder. Auf dem Felde der Ehre sind geblieben die treuen Kameraden:
Heinrich Wedekind, Karl Plümer, August Zankanan, Wilhelm Ostermeier, Wilhelm Demel, Karl Bohn und Willi Meve. Die Wehr wird ihnen ein ehrendes Gedenken bewahren.
So steht denn die Wehr heute mit allen entsprechenden Ausrüstungsgegenständen, soweit es die Bedürfnisse erfordert, gerüstet da und ist auf alle Vorkommnisse vorbereitet. Wie bisher, so hoffen wir auch ferner allen Anforderungen zu genügen und im Dienste der Nächstenliebe und zum Schutze der Allgemeinheit getreu unsere Pflicht tun zu können eingedenkt des Wahlspruches:
,,Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!"