Ausgearbeitet von Ulrich Wrede - Anno 2020
1826 Die neue Harzstraße durch das Lerbachthai über den Heiligenstock nach Chlausthal wird fertig gestellt mit Anschluß an die Freiheit.
1831 wird im Eichental schon ein Försterhaus erwähnt, in dem der Förster Breiding als Bewohner genannt wird. Zu dieser Zeit wird das Eichental noch von Chlaustal-Zellerfeld verwaltet.
1900 Königliche Försterei Eichenthal
Diel, Louis Königl. Förster
1927 Borchers, Andreas Forstgehilfe
Im Adressbuch von 1927 ist kein Förster für die Försterei Eichenthai eingetragen.
1939 Sanne, Friedrich Preußischer. Revierförster
1949 Dzierzon, Paul Revierförster Eichenthai auch 1957 noch.
1838 Im Jahre 1838 erbaute Georg Ludolph Greve (1794-1844) am Ortsausgang von Freiheit eine Wollwarenfabrik, die nach einem einem alten Flurnamen (Eichthai) Eichenthai genannt wurde. Nach seinem Tode 1844 führte seine Witwe Louise Greve das Unternehmen weiter. 1846 verkaufte sie es an den Celler Bankier Carl Horstmann. 1853 verkaufte das Celler Bankhaus das Anwesen im Eichenthai an Hermann Hausmann aus Lauenstein und Carl Hartmann aus Chlausthal, die das gemeinsame Unternehmen „Hausmann und Hartmann“ führten, bald aber getrennte Wege gingen. Hausmann schloß sich 1876 mit Hermann Köster zusammen, doch verlegte er bald sein Geschäft nach Osterode. Köster richtete im Firmengebäude ab 1884 die Wollgarnspinnerei Eichenthai“ ein, die etwa 1900 ihre Tore schließen Mußte.
1843 Nachtrag: 1843 Antrag des Fabrikanten G.L. Greve an die Königlich Hannoversche Langforstwirtschaft zu Chlausthal, die Umverlegung des Flusses Lerbach zu genehmigen.
Eichthai bei Osterode Gehorsamstvoll
18. Februar 1843 G.L. Greve
1851 wurde die Firma Geb. Hartmann Eichenthai und Geb. Kallmeyer mit 18 Arbeitern als Maschinenfabrik erwähnt
1892 erhielt Freiheit eine Wasserleitung, wodurch der Ort von der oberhalb Freiheit am so genannten Eichenwäldchen im Lerbachtal entspringenden Quelle gutes Trinkwasser bekommt. Im Erdreich ist ein großer Behälter errichtet worden, der als Wasserspeicher dient und ein Rohr als Überlauf hat. Aus diesem Rohr lief ständig Wasser und jeder der vorbei kam konnte sich erfrischen. Wie die Wasserversorgung für die Freiheit davor war, ist nicht genau bekannt. Wahrscheinlich wurde diese Quelle schon ohne Auffangbehälter genutzt.
1897 In den laufenden Jahre ist mit dem Bau einer Kleinbahn von Kreiensen -Osterode - Lerbach geplant. Die Bahn wird dem Laufe der Chaussee durch Freiheit folgen und soll im Jahre 1898 vollendet werden. Diese ursprünglich geplante Weiterführung der Strecke durch das Eichental bis nach Lerbach scheiterte an der Aufbringung der dafür nötigen Geldmittel, worüber eine Einigung mit dem Kreis Zellerfeld, auf dessen Gebiet diese Stecke verlaufen wäre, nicht zustande kam. Ebenso unterblieb eine auch vorgesehene Stichbahn in das obere Sösetal bis Mariental.
1907 Firmengebäude der ehemaligen Wollgarnspinnerei wurde in ein Kurhaus umgebaut (Kurhaus Eichenthal) von Gastwirt Carl Steuerwald (im gleichem Jahr Einweihung). Zum Kurhaus gehörte ein großer Kaffeegarten und ein Tanzsaal. In diesem Tanzsaal hat auch der MTV Freiheit Turnstunden abgehalten. Ein kleiner Badeteich war auch vorhanden, der heute noch existiert
Der Kur- und Gaststättenbetrieb im Eichenthai ging bis ca. 1920. Das Kurhaus hat dann Peter von Allwörden übernommen und später an den Landwirt Wippern verkauft. Es wurde ein landwirtschaftlicher Betrieb eingerichtet.
1908 Am 31. Juli wird der MTV Freiheit im Gasthaus zur alten Linde gegründet. Im Spätherbst 1909 verlegte der Verein sein Vereinslokal und seine Turnstätte nach dem Kurhaus Eichental, wo von Herrn Steuerwald ein für die sportlichen Übungen sehr geeigneter Saal ausgebaut war, der dem Verein zur Verfügung stand. Von der Forstverwaltung wurde dem Eichental gegenüber ein Platz gepachtet, auf dem volkstümliche Übungen vorgenommen werden konnten. Eine Krise trat im Turnbetrieb des Vereins ein, als Herr Steuerwald Anfang 1920 das Kurhaus Eichental an Herrn von Allwörden verkaufte.
1927 waren in dem ehemaligen Kurhaus Wohnungen eingerichtet, es waren die Adressen Eichental 1u.2. Einen Landwirt gab es in einem anderen Gebäude auch schon (Friedrich Töpperwien).
1949 Wippern, Günther Landwirt Eichental 1 und später Golkowski Hans
1910 Die Villa im Eichental wurde von Herrn Kommerzialrat Peter v. Allwörden gebaut, (seine Frau hieß Friederike)
Peter v. Allwörden (1842-1924) hat mit Julius Badendieck am 10. Mai 1884 die Firma Allwörden & Badendieck gegründet. Peter v. Allwörden hat von 1884 bis zum Bau seiner Villa im Eichental im Hauptgebäude des Wohnhauses Hauptstraße Nr. 47 (Heute Hauptstraße 60) gewohnt. Dieses Wohnhaus ist im Jahre 2020 sehr baufällig und soll abgerissen werden.
Ein Supermarkt soll nach dem Abriss des Wohnhauses und der ehemaligen Fabrikgebäude auf Wunsch der Gemeinde Freiheit entstehen.
1924 nach 1924 hat Walter v. Allwörden die Firma weitergeführt. Seine Fabrik fiel der finanziellen Lage in den späten zwanzieger Jahren zum Opfer. Walter v. Allwörden starb bei einem Jagdunfall im April 1934.
Seine Frau Olga v. Allwörden hat nach 1934 noch einige Parteipolitischen Auseinandersetzungen gehabt, hat aber Dank ihrer Stellung als Frau eines ehemaligen Fabrikbesitzers und Mutter eines SS Mannes alle Anschuldigungen ohne Schaden überstanden. Auch 1939 wird sie noch im Einwohnerbuch des Kreise Osterode a. H. aufgelistet.
1939 v. Allwörden, Olga Wwe Straße der SA
1949 Römer, Hermann Großkaufmann
1957 Wittig, Karl-Hermann Architekt
Architekt Wittig hat in den 60er Jahren oberhalb der Villa am Lattenbusch ein Haus gebaut als Wohn- und Bürohaus. Dieses Haus hat nicht lange gestanden, durch die neue Straßenverbindung „Osterode-Chlausthal" die durch das Eichenthal geführt wurde mußte es wieder abgerissen werden.In den 60er Jahren hatte Erich Storz in der Nähe einen Musikverlag und hatte die Villa angemietet. Nachfolgende Mieter oder Käufer der Villa müssen noch ermittelt werden.
Das Barackenlager unterhalb des Karlsteiches war für Kriegsgefangene errichtet. Nach 1947 hatte die Fa. Elmeg (ELMEG Elektro-Mechanik G.m.b.H.) bis 1953 dort eine Fertigung. Danach Leerstand und Abriss.(ca. 1955-56)
Autoschutzweg vom Eichental nach Lerbach, am Karlsteich vorbei bis zur Waldquelle in Lerbach. Der Karlsteich wurde wahrscheinlich als Wasserspeicher angelegt um bei Wasserknappheit die Versorgung der Firmen in Freiheit die von der Energie des Wassers abhängig waren zu gewährleisten. Die Namensgebung ist nicht genau bekannt.
Ab dem Karlsteich war rechtsseitig des Autoschutzweges in Richtung Freiheit ein kleiner Überlauf angelegt der die Gebäude im Eichental mit Nutzwasser versorgte.(kein Trinkwasser)