Nr. 04 - April 2005 - Herausgeber Heimatstube Freiheit
Geschäfte und Betriebe in Freiheit
Hans & Hanna Kühn
(St.) (st.) Es war im Jahr 1947, als Hans und Hanna Kühn ihr Geschäft in Freiheit eröffneten. Das war in Freiheit schon eine Einrichtung, die von Hans Kühn mit den richtigen „Werbeslogans“ eingeführt wurde. Am Schützenplatz stellte Hans Kühn zunächst erst einmal Bekleidung her. Dabei handelte es sich um Fußbekleidung (Sandalen) mit Sohlen aus Binsen. Wer kann sich vorstellen, heute noch mit Sandalen mit Binsensohlen durch die Straßen zu laufen. Aber es gab in dieser Zeit ja nicht viel anderes. Und das Geschäft lief gut an. Eine Devise von Hans Kühndazu lautete: “Ein kühler Kopf und warme Füße, das ist unsere Devise!“ Doch die Industrie für Schuhe und Sandalen lief auch an. Damit ging dann auch die Produktion der Sandalen mit Binsensohlen zu Ende.
Aber wer kennt nicht Hans Kühn. Der gebürtige Berliner und seit vielen Jahren eingebürgerte Freiheiter steckte voller Ideen. So, wie es auch heute noch ist. Ganz schnell wurde die Produktion auf ein anderes Produkt verlegt. Es wurden ab 1948 Sitzmöbel unter Verwendung von Binsen hergestellt. Und das Geschäft lief wieder hervorragend. Es warf zum Leben der Eheleute Kühn wieder genug ab. Ganz sicher war es kein Leben im Reichtum. Aber Hans Kühn ist so. „Es wird schon weitergehen“, das war immer eine seiner Devisen. 1950 fing Hans Kühn dann einen ambulanten Handel mit technischen Neuheiten an und übernahm dann 1956 in der Form einer Firma eine Ausstellungsorganisation, die Sü-Ha-We, Heim & Scholle und ähnliches mehr, um dann 1959 ein Teppichpflegeinstitut unter dem Namen RENOVA zu gründen. 1960 bis 1967 betätigte sich Hans Kühn im Heim-Schmuck-Versand. Wird fortgesetzt.
Aktuelles
Am 04.03.2005 führte die Heimatstube ihre diesjährige Mitgliederversammlung im Freiheiter Hof durch. Mehr als 30 Mitglieder waren gekommen. Der Vorsitzende, Hermann Helbing, berichtete über die im vergangenen Jahr durchgeführten Abende in der Heimatstube, die durchschnittlich von 12 – 13 Teilnehmern besucht wurden. Viele Anekdoten wurden ausgetauscht. Nach dem Bericht der Kassenführerin Ingrid Maaß haben wir die zweithöchsten Spendeneinnahmen seit der Gründung der Heimatstube im Jahr 1995. Am 28.Mai 2005 soll anlässlich des 10jährigen Bestehens eine kleine Wanderung auf die Freiheiter Höhen stattfinden. Hier will man dann den Tag bei einem Grillen ausklingen lassen. Genaueres wird in der Mai-Ausgabe berichtet werden. Die Jahresausgabe 2004 dieses kleinen Blattes kann bei Hermann Helbing bestellt werden. Auch ist eine CD vorhanden. Beides wird an Interessierte abgegeben. Wir sind natürlich nach wie vor an Berichten aus der früheren Zeit sehr interessiert und würden uns freuen, wenn da noch vieles berichtet wird.
Unser Schriftführer wird Anekdoten auch weiterhin in einer humorvollen Weise niederschreiben und damit festhalten.
(St.) Berechnung vom 1. Januar 1925
Unter dieser Überschrift verkündete die Presse vor 80 Jahren eine neue Steuererhebung Es hieß in der Veröffentlichung:
1.Volle freie Station: a) für weibliche Hausangestellte, Lehrlinge, Lehrmädchen und sonstig gering bezahlte weibliche Arbeitskräfte monatlich 25 Reichsmark; b) für männliche Hausangestellte, Knechte, männliche und weibliche Gewerbegehilfen und für Personen, die der Angestelltenversicherung unterliegen, sowie für das gesamte auf Schiffen beschäftigte Personal monatlich 40 Reichsmark; c) für Angestellte höherer Ordnung (z.B. Ärzte, Apotheker, Hauslehrer und Hauslehrerinnen, Hausdamen, Geschäftsführer, Werkmeister, Gutsinspektoren) monatlich 60 Reichsmark.
2.Freie Station (Ohne Wohnung, Heizung und Beleuchtung): fünf Sechstel der zu 1. bezeichneten Sätze.
3.Freie Wohnung für (verheiratete) Deputatempfänger in der Land- und Forstwirtschaft: jährlich 40 Reichsmark; Getreide: Großhandelspreis der betr. Provinzialbörse ab Station abzüglich 10%; Hülsenfrüchte: Großhandelspreis ab Station abzüglich 15%; Mehl: der Getreidepreis zuzüglich 25%; Kartoffeln für den Zentner 1,50 Reichsmark; freie Kuhhaltung: jährlich 165 Reichsmark; freie Sommerweide für eine Kuh: 40 Reichsmark; Milch: Vollmilch für den Liter 0,15 Reichsmark; Magermilch für das Liter 0,06 Reichsmark; Butter: für das Pfund 150 Reichsmark; freie Ziegen– und Schafhaltung: jährlich 24 Reichsmark; Stroh und Heu: Großhandelspreis ab Station abzüglich 50%; gepflügtes Kartoffelland: gedüngt: für den Morgen (25 Ar) 50 Reichsmark; ungedüngt: für den Morgen 30 Reichsmark.
Die vorstehenden Werte sind bei dem Steuerabzug vom 1.Januar 1925 ab zu grunde zu legen. Ein eigenmächtiges Abweichen von den Sätzen ist unzulässig. Sind jedoch zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber höher als die oben bestimmten Sätze vereinbart worden (z.B. in Tarifverträgen), so sind diese Sätze der Steuerberechnung zu grunde zu legen. Dies gilt insbesondere, wenn vorgesehen ist, daß an Stelle eines Deputats ein bestimmter Barbetrag gezahlt werden kann und dieser höher ist als der für das Deputat aufgestellte Bewertungssatz.
N.S. Das ist heute so wie früher: …vieles ist unverständlich!...
Das Knallbonbon
(st.) Es geschah in den ersten Monaten nach dem Kriegsende bei der Oigee. Wie das in dieser Zeit so üblich war, spielten die Jungens gerne und ausgiebig mit den Überbleibseln der Kriegsmaschinerie. So auch einige der Lehrjungens in der Oigee. Man hatte einige Patronen der 2 cm Bordmunition gefunden. Nun kam natürlich die Neugier so richtig durch, wie das im damaligen Alter der Beteiligten war.
Hans Ewenz wollte unbedingt ausprobieren, was passiert, wenn man eine solche Patrone in den Schraubstock spannt und dann mit Hammer und Stift das Zündhütchen „bedient“. Gesagt, getan. Die große Patrone wurde eingespannt, ein Stift wurde genommen und auf das Zündhütchen aufgesetzt. Dann kam der Schlag mit dem Hammer auf den Stift. Reinhold Stesky war als Lehrjunge ebenfalls bei dieser Aktion dabei. Die Zündung der Patrone erfolgte. Der Schraubstock hat die Hülse auch recht gut festgehalten. Aber, oh Schreck, was erzählen wir nur unserem Lehrmeister. Keiner hatte an die Wand gedacht, die in Flugrichtung des Geschosses war. Dort klaffte ein schönes kopfgroßes Loch. Na ja, es war ja sonst noch gut gegangen und keiner erlitt einen körperlichen Schaden.
Ansichten aus Freiheit
(st.) Ein schöner, aber auch für viele Einwohner nicht so sehr bekannter Anblick ist es, wenn man die 66 er Treppe in Richtung Hauptstraße geht und dann vom unteren Teilstück der Treppe in Richtung Osten schaut. Eine ruhige Lage, über die sich besonders Waldemar Woschkeit immer wieder freut. Und sein kleiner Hund ganz besonders.
Ist man dann die Treppe bis ganz nach unten gegangen und schaut an der Garage von Eberhard Siegler nach links, dann hat man den nächsten schönen Anblick einer heimeligen Ortslage. Die Gasse und die Brücke über den Lerbach.
Veranstaltungen:
Schützenbrüderschaft:
02.04.2005, ab 15.00 Uhr,
22.04.2005, 15.00 Uhr, Schießen um den Ernst-Müller-Pokal.
SoVD
06.04.2005 – 19.04.2005,
Fahrt an die ital./franz. Riviera.
St. Aegidien,
10.04.2005, 10.00 Uhr, Konfirmation.
20.04.2005, 18.30 Uhr, Infoabend für Einsatzkräfte im Gemeindesaal.
22.04.2005, 19.00 Uhr, Serenade,
29.04.2005, 19.00 Uhr, Serenade.
Vogelliebhaber Farbenpracht
22.04.2005, 19.00 Uhr, Monatstreffen.
30.04.2005, ab 18.00 Uhr, Grillen.