IMPERIAL- RUNDFUNK -
UND FERNSEHWERK
GMBH
1923 war das Geburtsjahr des Deutschen Rundfunks. Zur gleichen Zeit begann auch die Produktion der IMPERIAL Rundfunk Empfänger, die bald unter dem Namen "Staßfurter Imperial" Weltruf erlangten. Nach dem Krieg wurde die Firma enteignet. 1947 gründete man in Osterode/Harz eine neue Gesellschaft unter dem Namen Continental Rundfunk GmbH, die 1958 der jetzige Inhaber, Gerhard Kubetschek, übernahm und deren Musiktruhen, Rundfunk und Fernsehgeräte unter der Firmenbezeichnung
IMPERIAL- RUNDFUNK - UND
FERNSEHWERK GMBH
Osterode / Harz
im In und Ausland zu einem Begriff für ständigen Fortschritt und höchster Qualität geworden sind.
(Chronik Osterode, 1971)
Adressbücher:
1952:
aus der Festschrift: 90jähriges Stiftungsfest der Freiwillige Feuerwehr Osterode (Harz) S.42
1955
Die Imperial Linie
Hauszeitschrift der Continental-Rundfunk GmbH 1 / 1955,
Unser Werk
Die Continental-Rundfunk GmbH wurde nach dem zweiten Weltkrieg in Osterode am Harz gegründet. Ihre Geschichte ist aber weitaus älter, denn ihre Vorgängerin ist die ehemalige Staßfurter Rundfunk GmbH, beheimatet in dem nicht weit entfernten, jetzt aber jenseits der heutigen Zonengrenze liegenden Staßfurt. Diese verkörpert den eigentlichen Grundstein des heutigen Unternehmens, und jede Schilderung der Entwicklung der Continental-Rundfunk GmbH ist unvollständig, wenn sie nicht zuvor auf die Geschichte ihrer Vorgängerin eingeht.
1923, noch lange vor der offiziellen Einführung des Rundfunks in Deutschland, begann ein kleiner Stab von Spezialisten in einer Sonderabteilung der ehemaligen Staßfurter Licht- und Kraftwerke AG in Staßfurt mit der Entwicklung und Fertigung von Rundfunkgeräten und entsprechenden Einzelteilen. Dieser Anfang war von großem Wagemut und Optimismus getragen, denn wer konnte damals schon mit Sicherheit voraussagen, welche Möglichkeiten in diesem neuen Medium „Rundfunk" steckten! Vielleicht war es wirklich nicht mehr als eine technische Spielerei, wie zuerst häufig gemeint wurde, vielleicht war es aber auch mehr, und dann lohnte es sich wohl, auch mit den zunächst nur beschränkten und unzulänglichen technischen Hilfsmitteln, die die damalige Rundfunktechnik aufzuweisen hatte, einen Anfang zu machen. So wurden anfangs Detektor- und einfache Röhrengeräte in kleinem Umfange hergestellt — sie wurden zum größten Teil in die europäischen Länder exportiert, die bereits regelmäßige Rundfunkprogramme verbreiteten. Die Belegschaft betrug zu dieser Zeit kaum mehr als 20 Mann. Dies änderte sich aber sehr rasch: schon bald nach der Einführung des Rundfunks in Deutschland wuchs die Zahl der Beschäftigten auf rund 400. Bis zum Jahre 1927 wurden über 25000 Rundfunkgeräte abgesetzt, daneben aber auch große Mengen von Einzelteilen, speziell Drehkondensatoren.
Einen großen und verdienten Erfolg erzielte die Gesellschaft, als sie im Jahre 1928 als erste deutsche Rundfunk-Firma den Superhet-Empfänger auf den Markt brachte. Dieser Erfolg wurde noch gesteigert, als bald darauf die ersten dynamischen Lautsprecher gefertigt und mit den Superhet-Empfängern kombiniert wurden. Die Erzeugnisse des Unternehmens errangen rasch einen ausgezeichneten Ruf und fanden einen so bedeutenden Absatz, daß die Belegschaft bis zum Jahre 1932 auf rund 600 Mitarbeiter anwuchs. Bei dieser steten Aufwärtsentwicklung erwies es sich jetzt als zweckmäßig, die Rundfunk-Abteilung aus den Staßfurter Licht- und Kraftwerken herauszulösen und eine neue, selbständige Gesellschaft zu gründen. Dies war die Staßfurter Rundfunk GmbH. Bis zum Jahre 1936 erfolgte die Fertigung noch in den bisher innegehabten, inzwischen allerdings mehrfach erweiterten Räumen der Staßfurter Licht- und Kraftwerke, diese wurden aber' bei der sich stetig weiter steigernden Nachfrage nach den Staßfurter-IMPERIAL- Geräten allmählich zu eng. So wurde im Jahre 1938 ein neues, modern eingerichtetes Fabrikgebäude bezogen, in dem zunächst 7000 qm Arbeitsfläche neben Gebäuden für die Verwaltung und Laboratorien zur Verfügung standen. Im Jahre 1939 erreichte die Gesamt-Fertigung an Geräten die stattliche Zahl von rund 80000 bei einer Belegschaft von etwa 850 Beschäftigten. Der Name STASSFURTER-IMPERIAL war zu einem Qualitätsbegriff geworden und hatte sich einen sicheren Platz auf dem Markt erobert.
Dann kam der 2. Weltkrieg. Bald mußte die Rundfunkgeräte-Fertigung eingestellt werden, dafür wurde die Fertigung von Nachrichtengeräten für die Wehrmacht nach eigenen Entwicklungen aufgenommen. Deren Umfang wurde so groß, daß eine Erweiterung der Werkstätten notwendig wurde: so wurde in dieser Zeit eine neue Werkshalle mit 6000 qm Arbeitsfläche errichtet.
Auch die Belegschaft wuchs weiter. Im Staßfurter Werk betrug sie gegen Ende des Krieges rund 1 700 Personen; hierzu kamen noch die Angehörigen der Verlagerungsbetriebe in Höhe von rund 800 Beschäftigten.
Das Ende des Krieges brachte dann bald im Zuge der ostzonalen Wirtschaftsmaßnahmen die Enteignung des Staßfurter Werkes. In unbeirrbarem Willen, die Tradition und die Aufgaben des verlorengegangenen Werkes in Westdeutschland fortzusetzen, wurden zunächst einleitende Vorarbeiten in einer kleinen, den Licht- und Kraftwerken Harz in Osterode angegliederten Werkstatt unter schwierigsten Verhältnissen geleistet, auf die dann am 16. Dezember 1948 die Gründung der Continental-Rundfunk GmbH folgte. Gestützt auf Tradition und Ruf des Staßfurter Werkes nahm die neue Gesellschaft rasch eine steile Aufwärtsentwicklung. Die ersten Werkstätten wurden bald zu klein, und schon 1950 wurde eine ehemalige Rüstungsanlage mit rund 4500 qm Arbeitsfläche bezogen. Die Belegschaft wuchs von rund 100 bei der Gründung auf weit über 500 Anfang 1955. Die frühere Bedeutung wurde rasch wiedererlangt, und der Name IMPERIAL fand wie vor vielen Jahren erneut seinen Weg in die weite Welt als ein Begriff für ständigen Fortschritt und höchste Qualität.
1962:
aus der Festschrift: 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Osterode / Harz, S.58
1967: Wurde die Fa. IMPERAL geschlossen
Rundfunk- und Fernsehgeräte aus der Heimatstube
(Auswahl)