Nr. 07  -  Juli 2005  -  Herausgeber Heimatstube Freiheit

Freiheiter Firmen, Betriebe und Geschäfte.

Schlachterei Plümer

(st.) Wenige können sich noch an die Schlachterei Plümer erinnern. Diese kleine Schlachterei war an der Stelle, an der später die große Halle der Eisengießerei Müller errichtet wurde. Das ist da, wo heute die Firma Wedemeyer in der ehemaligen Halle Tengelmann ihre Produktionstelle hat.

Es standen damals drei oder vier Häuser in der Reihe. Ganz links war das Geschäft Plümer. Hertha Steinhagen erzählte uns, dass der letzte Inhaber Plümer war. Ein Robert Plümer wurde am 12.03.1896 in Freiheit geboren. Dieser war Rossschlachter Eine Nachforschung in den alten Einwohnerunterlagen war sehr schwierig. Es sind dort mehrere Personen  mit dem Namen Plümer verzeichnet. Nicht immer war der Beruf dabei angegeben worden. Es fand sich auch noch eine weitere Eintragung im Einwohnerverzeichnis der Stadt Osterode. Dort war ein Rossschlachter Louis Plümer verzeichnet, der in der Hauptstraße 63 in Freiheit gewohnt hatte.

Zu Robert Plümer gehörte Martha Plümer. Sie wurde am 01.10.1889 in Barsinghausen geboren. Robert und Martha Plümer wohnten in der Hauptstraße Nr. 82 in Freiheit. Unter dieser Anschrift war dann noch Ludwig Plümer, geb. 26.05.1912 in Freiheit, Andreas Plümer, geb. 14.02.1921 in Freiheit und Arnold Plümer, geb. 17.12.1930 in Freiheit verzeichnet. Nicht ganz klar ist, ob Walter Plümer, geb. 21.01.1916 in Freiheit, zur Familie gehörte.

Die Schlachterei Plümer war eine reine Pferdeschlachterei. Es gab dort nur Schlachtewaren, die vom Pferd kamen. Sie schloss erst etwa im Jahre 1920. So berichtete es uns Hertha Steinhagen. Der genaue Zeitpunkt der Schließung ließ sich jedoch nicht exakt festlegen.


Die Sache mit der Maus.

(st.) Es passierte bei der Oigee in Freiheit. „Zieten“ Mackensen war dort als Meister und Ausbilder in einer Abteilung beschäftigt. Immer zur gleichen Zeit setzte er sich an seinen Tisch, um dort zu frühstücken. So war es auch an dem Tag, als sich zwei seiner Lehrjungens einen Streich einfallen ließen.  Wie gesagt, der Meister saß an seinem Tisch, hatte sein Brot ausgepackt und las dabei die Zeitung. Dieses war eine immer wiederkehrende Situation, die jeden Tag fast gleich ablief.

Genau über dem Tisch war im Fußboden der nächsten Etage ein kleiner Riss zwischen den Fußbodenbrettern. Die beiden Lehrjungens hatten nun irgendwo im Betrieb eine tote Maus gefunden. Es kam ihnen der Gedanke, die Maus an einen dünnen Bindfaden zu binden. An diesem ließen sie die Maus ganz langsam nach unten sinken, nachdem sie sie durch den Riss im Fußboden geführt hatten. Unten am Tisch saß „Zieten“ Mackensen und bemerkte zunächst nicht, was da auf ihn zukam. Als die Maus am Bindfaden dann ganz langsam vor ihm in Augenhöhe auftauchte, wunderte er sich zunächst, was das denn sei. Doch dann sprang er auf und lief, so schnell es ging, in die Etage über ihm. Doch wie erstaunt war er dort. Es liefen die Drehbänke alleine, niemand war zu sehen. „Zieten“ konnte das erst nicht fassen. Irgendwer musste doch die Maus durch den Riss im Fußboden herabgelassen haben. Es klärte sich eigentlich erst jetzt so richtig auf. Einer der Lehrjungens hatte diese Geschichte berichtet. Pfiffig, wie die Lehrjungens ja nun mal sind, hatten sich die beiden auf diesen Streich richtig vorbereitet. Die Drehbänke wurden vorher auf Automatik gestellt. So liefen die Maschinen von alleine weiter, auch wenn keine Aufsicht da war. Durch den Spalt im Fußboden hatten die beiden beobachtet, welche Reaktion bei ihrem Meister kam. Als der aufsprang, um nach oben zu laufen, hatten sich die beiden hinter den Maschinen versteckt. So fand „Zieten“ niemand vor, der die Maus  hatte herunterlassen können.


Schöne Ansichten in Freiheit

 

Die ausgebaute Straße Alte Burg aus Richtung Hermann Heine.
Schön wäre es schon, wenn der „Rest“ im privaten Besitz auch noch fertig würde.


Das Weinbuch.

(st.) 1909 trat am 01.September das Weingesetz in Kraft. Wie hart man mit den Gastwirten der damaligen Zeit umging, soll das nachfolgende wiedergeben: Laut § 19 des Weingesetzes von 1909, welches am 1. September 1909 in Kraft tritt, ist jeder, der Wein gewerbsmäßig in Verkehr bringt, verpflichtet, Bücher zu führen, aus denen zu ersehen ist, welche Mengen von Wein er bezogen und welche Mengen er an andere abgegeben hat. Die Zeit des Geschäftsabschlusses und die Namen der Lieferanten sind in den Büchern einzutragen. Die Bücher sind nebst den auf die einzutragenden Geschäfte bezüglichen Geschäftspapieren bis zum Ablauf von 5 Jahren nach der letzten Eintragung aufzubewahren. Mit Gefängnis bis zu 6 Monaten und Geldstrafe bis zu 3000 Mark oder mit einer dieser Strafen wird bestraft, wer wissentlich unrichtige Eintragungen macht, desgleichen, wer vorsätzlich Bücher oder Geschäftspapiere vor Ablauf der bestimmten Frist vernichtet oder beiseiteschafft. Mit Geldstrafe bis zu 600 Mark oder mit Haft bis zu 6 Wochen wird bestraft, wer vorsätzlich oder fahrlässig den Vorschriften über die nach § 19 zu führenden Bücher zuwiderhandelt. Die Vorschriften des Bundesrates bestimmen die Buchführung für alle Kleinverkäufer von Wein; sie besagen ferner, dass die Bücher gebunden und Blatt für Blatt oder Seite für Seite mit fortlaufenden Zahlen versehen sein müssen. Ein Blatt aus dem Buche zu entfernen, ist verboten….

So geht es dann weiter mit der Handhabung eines Weinbuches aus dem Jahre 1909. Es wurde dem Weinbuch sogar ein Beispielbogen beigefügt, aus dem hervorging, wie die einzelnen Eintragungen zu machen waren.

Einzutragen waren die Bezugsfirma und der Tag des Geschäftsabschlusses. Die Bezeichnung des Weines war genauso erforderlich, wie Angaben, ob der Wein gezuckert ist oder nicht. Es musste das Lieferdatum eingetragen werden. Bei Faß-Bezügen war es erforderlich, die Literzahl festzuhalten. Es musste das Datum des Anzapfens genauso festgehalten werden, wie das Datum des Entleerens. Bei Flaschen forderte man, die Größe der Flaschen einzutragen. Außerdem musste für jeden Monat der Bestand festgehalten werden.

So war das 1909. Und wir sind heute über die umfangreiche Bürokratie immer wieder erstaunt, die uns fast täglich konfrontiert. Das vorliegende Weinbuch wurde   bis Ende 1914, also immerhin 5 Jahre, geführt. Es liegt in der Heimatstube aus und kann dort eingesehen werden.


Haben Sie schon gehört:

Aus dem Ortsrat

(st.) In der letzten Ortsratssitzung beschloss der Ortsrat, im kommenden Jahr die Ortsratsmittel aus diesem Jahr für den Ausbau der Küche in der oberen Sporthalle festzuschreiben. Dieses Projekt war den Vereinen in der letzten Besprechung bereits vorgestellt worden. Die anwesenden Vorsitzenden oder die Vertreter der Vereine und Verbände waren sich darüber einig, dass dieses ein guter Gedanke ist. So will man im kommenden Jahr in Eigenleistung an die Arbeiten herangehen. Vorgesehen ist, eine kleine Küchenzeile einzubauen. Dazu muss jedoch der Raum, in dem jetzt die Spüle steht, erst richtig renoviert werden. Neue elektrische Leitungen sind zu verlegen und eine Reihe weiterer Arbeiten müssen durchgeführt werden. Selbst Günther Dix hat schon zugesagt, sich an den Arbeiten beteiligen zu wollen. Sicherlich ein guter Gedanke, die vorhandenen Mittel richtig anzulegen.

 Sandra Olbrich Landesmeister

(st.) Ein besonderer Glückwunsch geht an Sandra Olbrich, Schützenbrüderschaft Freiheit, die mit 598 Ringen von 600 möglichen Ringen am 25./26.06.2005 Landesmeister 2005 im Schießen wurde und damit einen neuen Landesrekord aufstellte.

 

Veranstaltungen:
Angaben ohne Gewähr

Förderkreis des 1.FC Freiheit

30.07.2005, 12.00 Uhr Wanderung ab Freiheiter Hof, ab 14.00 Uhr Grillen auf den Freiheiter Höhen an der oberen Halle für alle Vereine und Gäste.

Hundesportverein 03.07.2005, ab 08.00 Uhr, Turnier auf den Hundeplatz,

09.07.2005, 17.00 Uhr, Monatstreffen im Vereinsheim.

16.07.2005, 14.00 Uhr, Ferienpassaktion.

Schützenbrüderschaft,

03.07.2005, 10.00 Uhr, Gottesdienst für die Mitglieder (in Uniform),

08.07.2005, 16.00 Uhr, Schützenumzug ab Freiheiter Hof,

10.07.2005, 10.00 Uhr, Schützenfrühstück im Schützenhaus,

16.07.2005, 19.00 Uhr, Schützenball, Schützenhaus.

St. Aegidien, jeweils Aegidien-Serenade:

01.07.2005, 19.00 Uhr,

08.07.2005, 19.00 Uhr.

 

Wie immer bitten alle Veranstalter um zahlreiche Teilnahme!