Unter den von Renner 1833 aufgeführten Woll- und Tuchfabrikanten in Osterode wird an letzter Stelle Friedrich Lorenz Schöttler (1801-1864 ) aufgeführt Schöttler stammte aus Göttingen und hatte im September 1822 in die Familie des Gastwirtes Kramer vom roten Haus, der zugleich Tuchmacher war, eingeheiratet. Er machte sich einen Namen mit der Entwicklung und Herstellung von Spinnmaschinen, die er anfangs im Roten Hause, später in einer Werkstatt in Freiheit erbaute.

In das freigewordene Werkstattgebäude verlegte 1836 der Zeugfabrikant Wilhelm Alfred Greve (1799-1875) die von ihm gegründete Firma „W.A. Greve senr" und produzierte hier vor allem Coatings aller Art (langhaarige Wollstoffe). Nach seinem Tode führten seine Söhne Hermann und Gustav Greve gemeinsam eine zeitlang das Unternehmen weiter, bis 1885 Hermann Greve ausschied. Im Jahre 1888 verlegten die beiden wirtschaftlich wieder vereinten Brüder das Unternehmen in die alte Northeimer Straße in die Spinnerei Roselieb.

Im April 1887 mußte der aus der Arbeiterschaft aufgestiegene Spinnereibesitzer Wilhelm Roselieb seinen erst 1875 gegründeten und an der alten Northeimer Chaussee gelegenen Betrieb zwangsversteigern. Im Jahr darauf zogen Gustav und Hermann Greve (1826-1905) in die Spinnerei Roselieb -. Zuvor hatte Gustav Greve (1838-1915) das väterliche Unternehmen „W.A. Greve senr.“ an den Wollwarenfabrikanten Otto Gebser verkauft. Der aus Nordhausen stammende Otto Gebser übernahm somit das Freiheiter Firmengelände.

Die „Firma Otto Gebser, Freiheit vor Osterode" stellte Beiderwands (grober Stoff aus Leinen und Wolle), Kleiderzeug, Buckskin (tuchartiger Streichgarnstoff) und Wolldecken her. Auf 130 mechanischen und 100 Handwebstühlen wurden Waren für 2 Millionen Mark im Jahr erstellt. Im ersten Weltkrieg mußte auch dieses Unternehmen seine Tore schließen, im April 1920 übernahm Ernst Fröhlich aus Hann.-Münden die Räume und brachte darin ein „Gummi- und Regenierwerk" unter. Etwa 1930 übernahm Josef Weinand (Osteroder Gummiwerk - Absätze- Hartflecke-Sohlenplatten Moosgummi-Platten, Profile, -Formartikel techn. Gummimischungen - Zahnkautschuk) das gesamte Firmengelände bis zum endgültigen Ende Mitte der 60.ziger Jahre. Die vorhandenen Hallen werden bis in die heutige Zeit, von kleineren Unternehmen unterschiedlich genutzt.

Edgar Döring Wäscherei und Reinigung


Fundgrube Hans Kühn

      



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